«Wir sind live, aber noch nicht laut»

Seit wenigen Wochen ist MakeThings live. Einiges steht schon, anderes ist noch in Planung. Marcio als einer der Projektleiter von MakeThings gibt Aufschluss, was uns auf der Plattform alles erwarten wird.

Was steckt hinter der Idee von MakeThings?

In erster Linie ist «MakeThings» eine Buchungsplattform, die Betreibern von den verschiedenartigsten Räumlichkeiten wie beispielsweise Ateliers, Studios und Coworking Spaces ermöglicht, Angebote für interessierte Nutzer aufzuschalten. Umgekehrt zeigt sie den Nutzern auf, welche geeignete Räume für ihre spezifischen Ideen es in ihrer Umgebung hat, von deren Existenz sie vielleicht gar nicht wussten. Der Vorteil für den User ist, dass die Angebote von unterschiedlichen Räumen unkompliziert über dieselbe Plattform gebucht werden können und dafür nicht für jeden Ort einzeln eine Mitgliedschaft gelöst werden muss. Für den Verwalter der Spaces vereinfacht sich der Buchungs- sowie Zahlungsprozess, indem dieser direkt über die Plattform abgewickelt wird und darüber auch eine bessere Übersicht über die Buchungen, Zahlungen und Auslastungen der Räume und Kurse ermöglicht. So reduziert sich der Aufwand für den Verwalter der Spaces um ein Vielfaches. Auch erreichen wir durch das breite Angebot auf der Plattform eine grössere Reichweite und die Kommunikationswirkung ist eine ganz andere. Aktuell ist das Angebot allerdings noch überschaubar. Ziel bis Ende Jahr ist eine Fülle von unterschiedlichen Angeboten auf die Plattform zu bringen, damit eine Vielfalt an kreativen Möglichkeiten entsteht.

 

Wer darf und soll sonst noch mitmachen?

Im Moment wäre es toll, wenn noch weitere Räume mitmachen und uns austesten. Denn wir sind zwar live, aber noch nicht laut! Derzeit befinden wir uns noch in der Betaphase. Gut möglich, dass zu Beginn noch nicht alles perfekt ist, und gewisse Funktionen im Handling noch schwierig oder aufwändig sind. Darum haben die Spacebetreiber die Möglichkeit, ihr Feedback und ihre Inputs in die Verbesserungen und Entwicklungen miteinfliessen zu lassen.

 

Mit welchen Kosten muss ich rechnen, wenn ich mich als Spacebetreiber auf der Plattform anmelden möchte?

Uns ist es ein Anliegen, dass durch das Anbieten von Ressourcen auf MakeThings keine zusätzlichen Fixkosten entstehen. Sofern ein Raum oder ein Kurs über die Plattform gebucht wird, geht lediglich 10% der Einnahmen davon an uns als Aufwandsentschädigung. Wir verdienen nur, wenn die Hosts auch verdienen

 

Woran arbeitet euer Team aktuell?

Bisher ist der Betrieb solcher Räume sehr personalintensiv. Bei der effektiven Nutzung braucht es überall eine Person, die den Raum aufschliesst, die Nutzungsdauer kontrolliert, Aufsichts- oder Ansprechperson für diverse Anliegen oder bei Defekten von Geräten ist. Deswegen sind wir in einem zweiten Schritt nun mit der Entwicklung eines Geräts und eines elektronischen Zugangssystem beschäftigt.

 

So kann man rund um die Uhr in den Raum gelangen, um die Infrastruktur für seine Ideen zu nutzen?

Genau! Idealerweise auch nachts, wenn niemand vor Ort ist. Über das Gerät soll einerseits der Zugang zu den Räumlichkeiten, andererseits die Freischaltung aller gebuchten Maschinen gewährleistet werden. Zudem können darüber die effektive Nutzungsdauer erfasst und kontrolliert als auch Meldungen an die Betreiber verschickt werden, damit im Falle eines Defekts an einer Maschine diese storniert wird.

 

Das klingt alles sehr vielversprechend.

Eine Herausforderung, die unser Team bis Ende Jahr noch etwas auf Trab hält. Bis schliesslich alles fehlerfrei funktioniert, sind wir auch hier natürlich wieder dankbar um Feedbacks von Nutzern und Hosts. Sobald die Plattform dann stabil läuft und wir die meisten aller Bedürfnisse abdecken können, möchten wir die Plattform breit streuen und das Potenzial von Freiräumen für alle bekannt machen.

 

Mit eurer Initiative plädiert ihr also auch für mehr Freiräume in der Kreativszene?

Hier besteht tatsächlich Optimierungsbedarf. Wir leben in der Schweiz zwar sehr privilegiert und haben alles im Überfluss. Trotzdem sind wir der Meinung – und wir sind uns bewusst, dass dies eine Wunschvorstellung bleibt – dass uns die öffentliche Hand Räume genauso wie grüne Parkanlagen in den Städten zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stellen sollte. Solche Freiräume sollten zu einer Selbstverständlichkeit gehören, damit Menschen ihren Bedürfnissen Raum geben können. Denn unter Umständen steht alles, was man braucht, in der nahen Umgebung zur Mitbenutzung bereit, man weiss nur nichts davon. Nur weil man ab und zu ein Bedürfnis hat, sollte man sich nicht verpflichten müssen, ein Jahr Miete für einen Raum oder eine jährige Mitgliedschaft für einen Verein zu bezahlen. Die Plattform soll genau hierbei Abhilfe schaffen: Aufdecken von Möglichkeiten und Aufzeigen von Räumlichkeiten, Zugang schaffen und dazu bewegen, solche Räume auch für eigene Ideen zu nutzen oder neue Fertigkeiten dazuzulernen.